Simulationsheuristik
Je besser man Ergebnisse oder Ereignisse mental repräsentieren kann, desto wahrscheinlicher beurteilt man sie auch. D. h., dass die Leichtigkeit, mit der mögliche Ereignisse oder Ergebnisse vorgestellt oder gedanklich simuliert werden können, für die Urteilsbildung oftmals entscheidend ist.
Beispiel 1:
Zwei Männer nehmen ein Taxi zum Flughafen. Beide haben unterschiedliche Flüge gebucht, die zur selben Zeit starten. Das Taxi bleibt im Stau stecken, es kommt eine Stunde zu spät zum Flughafen. Beide Männer verpassen ihren Flug. Der eine erfährt, dass sein Flug pünktlich gestartet ist, der andere, dass sein Flugzeug beinahe eine Stunde Verspätung hatte und gerade über die Rollbahn startet. Welcher der beiden Männer ärgert sich mehr?
Obwohl es letztendlich egal ist, um wieviel Minuten man einen Flug verpasst, ärgern wir uns dennoch mehr darüber, den Flug ganz knapp verpasst zu haben. Das liegt daran, dass wir uns eher vorstellen können, dass wir den Flug noch bekommen hätten, wenn das Taxi nur ein wenig schneller gefahren wäre, wenn das Flugzeug gerade gestartet ist, als wenn es schon abgeflogen ist. Objektiv betrachtet ist in beiden Fällen das Ergebnis das Selbe: Beide Männer haben ihren Flug verpasst und müssen die nächste Machine nehmen.
Beispiel 2:
Vervollständigen Sie in beiden Varianten den Satz: „Hätte er doch nur ...“
Bedingung 1:
Am Tag seines Unfalls fuhr Mr. Jones eine unübliche Strecke. Er musste nichts für das Abendessen einkaufen, deswegen wollte er die Zeit nutzen und die schöne Strecke am Meer entlang fahren, um die Aussicht zu genießen.
Bedingung 2:
Am Tag seines Unfalls fuhr Mr. Jones etwas früher nach Hause, denn er musste noch etwas für das Abendessen einkaufen. Er fuhr die normale Strecke nachhause, obwohl er manchmal einen kleinen Umweg machte und am Meer entlang fuhr.