Unser Denken und Handeln ist bestimmt von unserer Umgebung und insbesondere den Menschen mit denen wir zusammenleben. Der Mensch ist nunmal ein soziales Wesen. Im Gegensatz zu Urteilen über Gegenstände sind Urteile über andere Personen gewöhnlich komplexer. Zu dem neigen die Zielobjekte sozialer Urteile, also unsere Mitmenschen, dazu, sich mit der Zeit zu verändern, so dass sich unser soziales Gefüge ständig in Veränderungen befindet.
Bei Experimenten zum logischen Denken versagen zum Beispiel intelligente Menschen dabei, logisch richtige Antworten auf Problemlösefragen zu geben. Das liegt daran, dass solche Denkexperiment losgelöst sind vom sozialen Kontext, in dem sich die Denkfähigkeit entwickelt hat. Daher ist es wenig erstaunlich, dass die gleichen Personen keine Probleme mit gleichwertigen Aufgaben haben, wenn diese Regeln, die im sozialen Umgang miteinander üblich sind, folgen. Z.B. Aufgaben die einen sozialen Vertrage begründen, der an die sozialen Austauschprinzipien erinnert.
Henri Tajfel: „Der größte Anpassungsvorteil des Menschen liegt in der Fähigkeit, sein Verhalten danach auszurichten, wie er eine Situation wahrnimmt und versteht“
Unsere Entscheidungen hängen nicht nur von den objektiv gegebenen Fakten ab, sondern auch von der Art und Weise, wie wir Ereignisse interpretieren. Es ist also möglich, dass wir „falsche“ Entscheidungen treffen, weil wir eine Sache in unserem Sinne interpretiert haben. Daher ist es wichtig, sich über Verzerrungseffekte im Umgang mit anderen bewusst zu sein um Fehlentscheidungen zu vermeiden. Diese Seite soll dazu beitragen, Missverständnisse im Umgang mit Anderen zu vermeiden.